Prozessarbeit statt Kurzzeittherapie

– meine Sichtweise von Familien- und Systemaufstellungen 

Das Familien- oder System-Stellen, besonders angeregt durch Bert Hellinger, ist einerseits ein Gruppenverfahren zur Aufarbeitung von konflikthaften Verstrickungen in Familien und anderen menschlichen Systemen.

Es kann manchmal beim Auffinden von guten Lösungen für erlebtes Leiden behilflich sein.

Andererseits vermittelt das Familien-Stellen auch eine spezifische innere Haltung sich selbst und Mitmenschen gegenüber.

Die Kraft der Aufstellungsarbeit entfaltet sich durch das Verbundensein von Ratsuchendem, Aufstellungsleiter und StellvertreterInnen mit einem Wissenden Feld, das analog zu anderen bekannten physikalischen Feldphänomenen gedacht wird. Der Umgang mit der Kraft dieses Feldes bedarf der besonderen Achtsamkeit, wenn es seine oft hilfreiche Wirkung entfalten soll.

Der Vorgang des Stellens verlangt dem/der Ratsuchenden Achtung und Anerkennung ab gegenüber dem was war und ist.

Familien-Stellen kann sowohl als pädagogisch-therapeutische Methode verstanden werden, wie auch als Wertekonzept. Es gibt also eine Praxis der Aufstellungsarbeit und eine Ethik, abgeleitet aus der Erfahrungen des Systemstellens. Im günstgen Fall vereint der oder die AufstellerIn Praxis und Ethik zu einer achtsamen Begleitung der Ratsuchenden.

Nach langjähriger Erfahrung mit der Entwicklungsbegleitung von Menschen, biete ich seit Herbst 2001 eine kontinuierliche, halboffene Selbsterfahrungs- und Weiterbildungsgruppe an, die sich überwiegend der Methodik des Systemstellens bedient. Ich verstehe diese Gruppe als prozessbegleitendes Angebot das Konzept des Familien- und System-Stellens kennen und nutzen zu lernen. Eigene ernste Anliegen können während der Gruppentreffen bearbeitet werden.

Im Gegensatz zu zwei- oder mehrtägigen Aufstellungsseminaren bietet die Mitarbeit in einer kontinuierlichen Gruppe zusätzlich die Chance, den persönlichen Entwicklungsprozess rund um die eigene Familienaufstellung fachkundig begleiten zu lassen.

In der Gemeinschaft von ähnlich Betroffenen gedeihen solche Prozesse besonders gut.

Neben der Bearbeitung von Selbsterfahrungsanliegen soll das Gruppenangebot die Möglichkeit bieten, die Grundhaltung und die Methodik der Aufstellungsarbeit zu erlernen. Zum berufsbegleitenden Lernen des methodischen Konzepts sind jedoch nur KollegInnen zugelassen, die als Berater, Pädagogen oder Therapeuten mit Menschen lösungsorientiert arbeiten wollen, Berufserfahrung haben und über fundierte Kenntnisse in mindestens einer anderen pädagogisch-therapeutischen Methodik der Verhaltensbeeinflussung verfügen.

AusbildungsinteressentInnen, die nicht über systemisch-beraterische Vorkenntnisse verfügen, können lösungsorientierte Anwendungsformen des Familienstellens erlernen, nicht jedoch das live-Aufstellen in Gruppen.

Eine differenzierte Ausbildungsbeschreibung kann beim Kursleiter angefordert werden.

Ich verstehe das Familien-Stellen als prozessbegleitendes pädagogisches Konzept. Meine Aufstellungsangebote sind also im Bereich der Erwachsenenbildung und des biographischen Lernens angesiedelt. 

Ich nehme keinerlei heilkundliche Behandlungen oder Ausbildungen vor.